Wie ist die aktuelle Marktsituation für VR-Headsets und welche Kaufempfehlung sprechen wir aus?

Posted by
Charlotte Wintgens

Berücksichtigung der Marktanalyse

Aus der vorangegangenen Marktanalyse hat sich ergeben, dass nach wie vor Pico-, Meta Quest- und HTC Vive-Headset-Modelle den Markt dominieren. Auf Grund ihres vergleichsweise geringeren Preises bei guter Leistung kann prognostiziert werden, dass sie zukünftig, zumindest erstmal, marktdominierend bleiben. Für die Nutzwertanalyse wurden die Modelle Pico 4 Ultra Enterprise, Meta Quest 3, Meta Quest 3s Enterprise und Meta Quest Pro gewählt. Dies hat sich zum einen aus der Anforderung ergeben, dass das Headset als Geringwertiges Wirtschaftsgut deklariert werden soll, was mit einer Netto-Preisobergrenze von 1000€ einhergeht, zum anderen aus der Vorgabe, dass das Headset Enterprise-fähig sein soll. HTC Vive Enterprise-Modelle mussten auf Grund ihres Preises alle ausgeschlossen werden.

Basierend auf der Nutzwertanalyse für die Modelle Pico 4 Ultra Enterprise, Meta Quest 3, Meta Quest 3s Enterprise und Meta Quest Pro ergibt sich eine Kaufempfehlung für die Meta Quest Pro. Die Empfehlung kann folgendermaßen begründet werden:

1. Gesamtnutzwert:

Die Meta Quest Pro erreicht mit einem Nutzwert von 3,7 den höchsten Rang im Vergleich zu den anderen Modellen. Dies zeigt, dass sie hinsichtlich der bewerteten Kriterien die beste Gesamtleistung bietet. Auf dem zweiten Platz befindet sich die Meta Quest 3 mit einem Nutzwert von 3,6.

2. Stärken und Schwächen der Meta Quest Pro:

Preis und Garantie (Gewichtung 20 %): Die Meta Quest Pro erhält hier die Höchstbewertung von 5 Punkten, was sie zur besten Wahl in diesem Bereich macht. Dies liegt vor allem an einem zeitlich begrenzten Business Bundel-Angebot (Black Week – 55%: https://unboundxr.de/b2b/meta-quest-pro-256gb-test), das den Preis erheblich reduziert.

Controller (Gewichtung 10 %): Die Touch Pro Controller der Meta Quest Pro sind mit der Höchstbewertung von 5 die besten in diesem Vergleich. Neben Selftracking, Handtracking und Fingertracking, bieten die Controller mit TruTouch eine verbesserte Haptik im Vergleich zu den anderen Controllern. Dies kann präzise Steuerung und Interaktivität ermöglichen. Zusätzlich sind diese Controller die einzigen im Vergleich, die einen integrierten Akku haben, wodurch das Austauschen (und Kaufen) von Batterien wegfällt. Die Akku-Laufzeit der Controller liegt bei ungefähr 8 Stunden, was für einen durchschnittlichen (Arbeits-)Tag in Dauernutzung eigentlich ausreichen müsste.

Auflösung (Gewichtung 15 %): Mit einer Bewertung von 4 schneidet die Meta Quest Pro gut bis sehr gut in der Kategorie Auflösung ab (am besten: Meta Quest 3 und Pico Ultra 4 Enterprise). Die Auflösung aller Headsets bewegt sich allerdings in einem so guten Bereich, das dies keinen besonderen Einfluss auf die Gesamtbewertung hat.

Akkulaufzeit (Gewichtung 10 %): Eine Bewertung von 4 zeigt, dass die Meta Quest Pro im Vergleich zu den anderen Modellen gut abschneidet. Die Laufzeit von ca. 2,5 Stunden ist absoluter Durchschnitt und damit im Vergleich weder besonders gut noch besonders schlecht (am besten: Pico Ultra 4 Enterprise).

Datenschutz (15%): Im Bereich Datenschutz erhält die Meta Quest Pro zwar eine sehr schlechte Bewertung, was allerdings wenig an der Gesamtbewertung ändert, da alle verglichenen Headsets schlechte Bewertungen haben. Weder Meta noch Pico machen eindeutige Aussagen zur DSGVO-Konformität. Diese ist ggf. durch eigene Einstellungen im MDM anpassbar. Es könnte argumentiert werden, dass Meta das Kund:innenvertrauen schon einmal dermaßen erschüttert hat, dass prinzipiell keine Kaufentscheidung für ein Meta-Headset getroffen werden kann. Andersherum könnte aber auch argumentiert werden, dass Meta seit der groben Verletzung des Datenschutzes und der Privatsphäre im Vergleich zu Pico unter viel größerer Beobachtung steht und sich in dieser Hinsicht keine weiteren Fehltritte leisten kann.

!!! Achtung: Dies gilt nur, wenn sie während des Black Friday-Angebotszeitraums oder zu einem vergleichbar günstigen Preis gekauft wird. Sobald sie wieder ihren normalen (hohen) Preis hat, fällt die Entscheidung zu Gunsten der Quest 3 aus.

Weitere Punkte, die dafürsprechen, dass das Studio eine Meta Quest Pro kaufen sollte:

Die Meta Quest Pro ist nicht nur in Hinblick auf die Kriterien in der NWA, sondern kann auch auf Grund ihres präzisen Passthroughs mit für AR- und XR-Szenarien genutzt werden, was sie flexibel einsetzbar macht. Die Touch Pro Controller mit Selftracking und TruTouch-Haptik sowie Eye- und Face-Tracking unterstützen außerdem eine gezieltere Interaktion der Nutzenden mit der virtuellen Umgebung und kollaborativen Szenarien.

In Anbetracht der Tatsache, dass das Studio den Fokus vom Kulturbetrieb auf andere Bereiche wie z.B. Bildung und die Entwicklung einer Plattform wie ENGAGE erweitern möchte, was gut funktionierendes kollaboratives Arbeiten und „realistische“ soziale Interaktion erforderlich machen kann, ist die Fähigkeit des Eye- und Face-Tracking sowie auch die Präzision der Controller bei der Kaufentscheidung auf jeden Fall mitzudenken.

Da die Endnutzenden der Anwendungen, die das Studio entwickelt, auf Grund des geringeren Preises in der Regel vermutlich eher kein „High-End“-VR-Headset nutzen werden, könnte in Zukunft ein hybrides Vorgehen sinnvoll sein. Die Meta Quest Pro könnte für die Entwicklung und Tests eingesetzt werden, während die Anwendungen/die Plattform so optimiert werden, dass sie auf kostengünstigeren Endnutzungsgeräten (z.B. der Meta Quest 3 oder 3s) optimal laufen, was wiederum auf diesen getestet werden könnte. Dies würde einerseits den Nutzenden einen kosteneffizienten Zugang ermöglichen und andererseits auf Entwicklungsseite hohe Qualität und Innovationsmöglichkeiten gewährleisten.